Blume des Jahres 2023: Die Kleine Braunelle

Blume des Jahres 2023: Die Kleine Braunelle

Eine schöne und hilfreiche Tradition ist, dass jedes Jahr eine Blume des Jahres gewählt wird. Dieses blumige Küren gibt es seit 1980 und wird von der Loki Schmidt Stiftung durchgeführt. Es soll zum Schutz von Wildblumen, Tierarten und der Artenvielfalt beitragen. Im Jahr 2023 fiel die Wahl auf die Kleine Braunelle, die ihre zahlreichen schönen Blüten jährlich besonders lange zeigt und Nahrungsquelle für viele Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten bietet. Doch sie ist in Gefahr.

Die Kleine Braunelle stellt sich vor

Die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) ist ein Familienmitglied der Lippenblütler. Sie ist eine kleine, zierliche Pflanze von ca. 5 bis 25 Zentimeter Wuchshöhe und einzelnen blauvioletten Lippenblüten. Diese hübschen Blüten bestehen aus einer Oberlippe und einer Unterlippe und sind etwa ein Zentimeter lang. Ihr Name rührt daher, weil die verblühten Blätter des Kelches die farbigen Kronblätter umschließen. Das Ganze sieht dann aus wie ein kleiner Tannenzapfen.

Viele Insektenarten finden Nahrung durch die Kleine Braunelle. Dazu zählen unter anderem Honigbienen, Wildbienen, Hummeln und mindestens 18 Schmetterlingsarten. Die lange Blütezeit der Blume (Juni bis Oktober) sichert den Tierchen eine lange Nahrungsversorgung.

Neben ihrem hübschen Aussehen profitieren auch wir Menschen von der Kleinen Braunelle. Aufgrund ihrer wertvollen ätherischen Öle und Gerbstoffe ist sie eine Heilpflanze, was schon im Mittelalter bekannt war. Sie kann vielseitig eingesetzt werden, beispielsweise als antibiotisches Wundheilmittel, bei Halsschmerzen, Zahnfleischentzündungen oder Erkrankungen von Magen und Darm. In der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) findet sie Anwendung bei Gallen- und Leberleiden.

Kulinarisch hat die Kleine Braunelle auch etwas zu bieten. Sie ist essbar, schmeckt angenehm würzig, leicht bitter und ist als Salatbeilage sehr lecker.

Leider bedroht die Überdüngung der Landwirtschaft das Dasein der Kleinen Braunelle. Zudem rücken ihr vernichtende Stickstoffverbindungen aus Verbrennungsvorgängen der Industrie, aus Verkehrsabgasen und aus privaten Haushalten zu Leibe. Nicht zuletzt leidet sie unter dem Ordnungswahn der Menschen und der exzessiven Unkrautbekämpfung.

Hilfe für die Kleine Braunelle: Das kannst Du tun

Zurück zur Natur und Nachhaltigkeit! Ähnliches fordert auch Axel Jahn, der Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung, um das schleichende Aussterben der Kleinen Braunelle und vieler anderer Wildblumen zu verhindern. Und es tut Not, denn ihr Bestand ist in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen.

Ob im Garten, auf Wiesen, in städtischen Anlagen oder in der Landwirtschaft: Für den Erhalt der Kleinen Braunelle und anderer Wildpflanzen kann jeder etwas tun – auch Du. Hier ein paar Tipps:

  • mähe Deinen Rasen nicht zu oft – ein bis dreimal jährlich ist optimal
  • verwende keinen Rasendünger, er lässt nämlich nur Gräser leben
  • entferne das Mähgut vom Rasen, damit Wildblumen genügend Licht bekommen

Zwar ist die Kleine Braunelle eine recht robuste Wildblume, die auch Viehtritt und Viehfraß aushalten kann. Doch zu häufiges Mähen setzt ihr lebensbedrohlich zu.

Schau immer wieder gerne bei bootsmann-meisterfloristik.de vorbei, denn es bleibt spannend und vielfältig! In einem unserer nächsten Blogartikel wird es beispielsweise um die Blume des Jahres 2024 gehen.
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